Der englische Garten
Der englische Garten entstand etwa im 18. Jahrhundert als Gegenpol zum sehr strengen, künstlichen Barockgarten. Er versteht sich als Landschaftspark, der der Natürlichkeit huldigt: Statt geometrischer Blumenbeete und mit Ornamenten geschmückten Rasenflächen findet man hier kaum Blühpflanzen und der Rasen ist genauso grün und ebenmäßig, wie wir ihn vom englischen Rasen kennen. Typisch für den englischen Garten ist das Fehlen einer Mauer oder eines Zauns: Um ungebetene Gäste fernzuhalten nutzt man hier trockene Gräben und versenkte Mauern. Sie sollen das Grundstück abgrenzen, gleichzeitig aber nicht den Blick darauf versperren.
Da die meisten Menschen Wert auf Privatsphäre in ihrem Garten legen, ist eine derartige Konstruktion für den Privatgebrauch hierzulande eher unbrauchbar. Trotzdem können Gestaltungselemente des englischen Gartens gut in den eigenen übernommen werden. Statt geraden Kanälen und künstlichen Wasserspielen kommen beispielsweise Wasserläufe oder Teiche zum Einsatz, die ganz natürlich in die Landschaft eingebettet wirken. Der Wasserlauf windet sich ebenso durchs Terrain wie die Wege: Großzügig geschwungen sind auch sie typisch für den englischen Garten. Allerdings sollte beachtet werden: Der Weg sollte sich nicht ohne Grund winden, er sollte sich damit dem Terrain anpassen. Sind also keine Hindernisse vorhanden, denen der Weg ausweichen muss, müssen sie künstlich geschaffen werden, beispielsweise in Form einer Quelle, eines Felsens o.ä. Wege sollten immer zu einem Zielpunkt, beispielsweise einer Bank, einem Geräteschuppen oder einer Vogeltränke, führen. Auch der englische Garten sucht den Ausgleich: Belebende Punkte wie etwa ein Gehölz, eine auffällige Pflanze oder eine Quelle benötigen den optischen Ausgleich durch Ruhepunkte wie beispielsweise eine Laube, einen Fels oder eine Bank.
Der englische Garten ist optisch sehr ansprechend, dabei aber relativ pflegeleicht, da weder Blühpflanzen gepflegt noch Gehölze in strenge Formen geschnitten werden müssen.