Grillen mit Tauchsieder und Fön
Am Anfang war das Feuer. Wer beim Grillen die gemütliche und bequeme Nähe der eigenen vier Wände nicht missen will, und obendrein den Kampf mit der Glut zu Beginn des Grillens satt hat, für den haben wir endlich ein Patentrezept! Tauchsieder und Fön sind alles was man braucht, um binnen fünf Minuten den Grill in Gang zu setzen.
Wer über einen Elektrogrill oder einen Gasgrill verfügt, hat es da recht einfach, doch der eine oder andere bevorzugt nach wie vor Briketts oder Kohle. Bevor man mit dem Grillen anfangen kann, steht jedoch zuerst der Kampf mit dem Feuer auf dem Plan. Stundenlange Versuche mit kleinen Hölzchen, Zeitungspapier, Anzündpäckchen, Esbit und Spiritus (bloß kein Lampenöl!!!) zehren an den Nerven und sorgen für Gelächter bei den Umstehenden.
Dabei ist es so einfach. Zumindest wenn man einen Stromanschluss in der Nähe hat. Wir haben uns für eine zwar recht unkonventionelle, dafür aber überaus effektive Methode entschieden: Tauchsieder und Fön.
Die erste Glut
Zuerst legt man einen Tauchsieder in den Grill, je größer desto besser, und schließt ihn an den Strom an. Darauf packt man Kohlen. Während man nun gemütlich wartet, dass die Kohlen anfangen zu glühen, hat man Zeit, sich zum Grillen einzurichten. Grillgut heranholen, Zangen zurechtlegen, das erste Bierchen aufmachen. Selbstverständlich nur zum Ablöschen…
Perfekte Glut in fünf Minuten
Wenn die Glut zu knistern und zu knacken beginnt, tauscht man den Tauchsieder gegen einen Fön ein. Luftzufuhr facht ja bekanntermaßen Feuer an. Aber mit einem Fächer wedeln ist bei sommerlichen Temperaturen definitiv zu anstrengend. Also, Fön auf höchste Stufe und dauerpusten! Jedoch sollte man auch hier Vorsicht walten lassen. Den Fön nicht zu nah an die Glut halten, denn es wird ziemlich schnell ziemlich heiß. Ruckzuck wird aus dem Knistern und Knacken ein Krachen, dass die Funken fliegen. Wenn die Glut richtig angefacht ist und die Kohlen weiß werden, hat der Grill die optimale Temperatur erreicht.
Tipps zum Grillen
Damit das Fleisch nicht verbrennt, sollten keine Flammen mehr aus der Kohle schlagen. Das Grillgut wird nur über der Hitze der Glut gegart, nicht über der Flamme. Daher hat man in der Regel auch immer etwas Flüssigkeit (möglichst alkoholfrei bzw. alkoholarm – Alkohol brennt schließlich auch) zum Ablöschen griffbereit. Wenn aus dem Grillgut Fett auf die Glut tropft, züngeln schnell wieder Flammen hoch.
Beim Ablöschen sollte man darauf achten, die Flüssigkeit nicht zu schnell in die Glut zu schütten. Erstens könnte man sie versehentlich löschen, zweitens wirbelt die Verdampfung Ruß und Aschepartikel auf, die sich auf dem Grillgut absetzen. Das schmeckt nicht, und ungesund ist es obendrein. Vorsicht! Der Dampf ist kochendheiß, also Hände schützen.
Zum Ablöschen kann man Bier oder Wein nehmen, das gibt dem Grillgut eine feine geschmackliche Nuance. Flambiertes Grillgut, z.B. mit Cognac, schmeckt zwar auch hervorragend, aber flambieren sollte man nur auf einem separaten Teller, weit genug vom Grill entfernt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass man sich selbst und Zuschauer flambiert.
Fleisch und Würstchen wendet man am besten mit einer Zange. Denn die Gabel sticht Löcher, durch die Fett und Fleischsaft entweichen können. Nicht nur dass alles in die Glut tropft – das Fleisch wird dadurch auch trocken.
Grillkohle ist nicht gleich Grillkohle
Achten Sie beim Kauf der Kohle auf Qualität. Billige Holzkohle enthält oft Zusatzstoffe, die beim Grillen verbrennen und ungesunde Dämpfe entwickeln. Kaufen Sie also nur Premium-Qualität mit Gütesiegel.
Wer ein optimales Grillergebnis erzielen will, nimmt statt Holzkohle lieber Grillbriketts. Die sind zwar etwas teurer, rußen aber weniger, brennen länger und heißer und machen vor allem weniger Dreck, da sie rückstandsfreier verbrennen.