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Japanischer Garten

Japanische Gärten anlegen, auch als „Japanischer Garten“ bekannt, ist eine kunstvolle und meditative Praxis, die die zeitlose Ästhetik und philosophischen Prinzipien Japans in die Gestaltung von Außenräumen integriert. Diese Gärten, bekannt für ihre Ausgewogenheit, Schlichtheit und Harmonie mit der Natur, bieten eine einzigartige Möglichkeit, eine friedliche und entspannte Umgebung zu schaffen, die die Sinne beruhigt und die Seele inspiriert.

Japanischer Garten

Japanischer Garten ©iStockphoto/dennisvdw

Die japanischen Gärten sind stark von der japanischen Religion und Philosophie geprägt. Japans Gartenbauer nahmen viele Elemente der chinesischen Landschaftsgestaltung auf und formten sie zu einer neuen Tradition. Die ersten überlieferten Schriften zur japanischen Gartenkunst aus dem 11. Jahrhundert machen dies deutlich. Sie beschreiben im Allgemeinen vier Merkmale eines japanischen Gartens. Der Garten sollte sich der Landschaft und den Gewässern anpassen und besondere Aussichtspunkte bieten. Ferner sollte die Gartenanlage den Richtlinien des Feng Shui entsprechen und schließlich sollte der Garten den Geist der Natur einfangen sowie ihre Erscheinungsformen imitieren.

Die Epoche, in der diese ersten Schriften zur Gartenkunst entstanden, war die Heian-Zeit (789-1185). In diesem Zeitraum hatte der Einfluss Chinas auf die japanische Kultur eine Höhepunkt erreicht. Die japanischen Adeligen öffneten sich für chinesische Strömungen und ahmten die chinesische Kultur nach. Dabei wurden die Gärten zum Schauplatz einer China-Mode. Man kleidete sich chinesisch, rezitierte chinesische Dichtung, siedelte ganze Fischerdörfer an künstlichen Seen an, unternahm Bootsausflüge und veranstaltete Feierlichkeiten mit einem chinesischen Thema. Die chinesische Gartenkunst wurde zu dieser Zeit nahezu vollständig von den Japanern übernommen, allerdings nur in den weltlichen Bereichen.

Mit der chinesischen Gartenkunst gelangten auch die Prinzipien des Feng Shui nach Japan. Sie bildeten für die Anlage der japanischen Gärten eine Konzept, das bis heute gültig ist. Die Feng-Shui-Lehre beschreibt bestimmte Regeln, die bei der Gestaltung von Räumen und Bauwerken einzuhalten sind. Die Befolgung der Regeln führt zu einer Harmonisierung des Chi, der Lebensenergie, und bewirkt bei allen Lebewesen eine Verbesserung der Gesundheit und Vitalität.

Eine wesentliche Grundlage von Feng Shui ist das Konzept von Yin und Yang. Das Gegensatzpaar Yin und Yang steht für alle Gegensätze in der Natur, wie männlich – weiblich, hell – dunkel, stark – schwach usw. Diese Gegensätze müssen immer ausgeglichen werden, damit das Chi ungehindert strömen kann. Besteht ein gestörtes Verhältnis von Yin und Yang, dann ist die Harmonie zwischen Mensch und Kosmos beeinträchtigt. Feng Shui sucht durch die Anordnung des Bauwerks und die Auswahl der Materialien Yin und Yang in Harmonie zu verbinden, damit das Chi sich ungehemmt entfalten kann. Die Wege und Gewässer im Garten nach der Feng-Shui-Lehre sollten beispielsweise nicht gerade sein, sondern krumm.

Als der Zen-Buddhismus aus China nach Japan kam, entstanden seit dem 12. Jahrhundert die Zengärten, die auch heute noch in Japan verbreitet sind. Die Zengärten bilden unter den japanischen Gärten eine Sonderform, denn sie sind Steingärten. Kare-san-sui, wie sie auch genannt werden, bestehen lediglich aus Steinen, Kies und Felsbrocken. Wasser ist kein Bestandteil. Zur Bepflanzung wird ausschließlich Moos verwendet, der Kies symbolisiert das Wasser.

Der Zengarten ist in seiner kargen Form Ausdruck der Askese und dient der Meditation. Zengärten gibt es auch als Miniaturen. In einem kleinen rechteckigen Rahmen befindet sich feinkörniger Sand, einige Steine und ein kleiner Rechen. Diese Zengärten-Miniaturen können auf dem Tisch stehen und wie ihrer großen Vorbilder zur Meditation mit einem Rechen geharkt werden.

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